Die Ärzte des Personalrats haben im Frühjahr eine anonyme Befragung zu den Themen Überstunden, Poolbeteiligung und Elternzeit durchgeführt. Der Online-Fragebogen wurde von 602 Ärztinnen und
Ärzten beantwortet (50% der Ärzteschaft). Hierbei haben sich folgende Handlungsfelder ergeben:
- Es wird regelmäßig mehr als 10 Stunden pro Tag gearbeitet. Gerade im Hinblick auf die weithin beklagte Unterfinanzierung der Universitätsmedizin muss die Erfassung des tatsächlich
geleisteten Umfangs ärztlicher Arbeit einschließlich der geleisteten Überstunden im Interesse sowohl der angestellten Ärzte als auch der
Leitungsebene sein, da sie die Grundlage für eine adäquate Vergütung der erbrachten Leistung darstellen. Der Personalrat ist der Meinung, das die enorme Zahl ärztlicher Überstunden letztlich ein
hohes Maß an Leistungsbereitschaft und Engagement auf ärztlicher Ebene zeigen, die nicht länger als selbstverständlich hingenommen, sondern entsprechend honoriert werden sollte.
- Als Teil einer guten Führungspraxis ist ebenfalls Transparenz im Umgang mit Poolbeteiligungen zu fordern.
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Die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf darf zumindest in der Minimalvariante durch Gewährung des gesetzlich verbrieften Rechtes
auf Elternzeit auch im ärztlichen Bereich nicht länger als Karrierehindernis gelten, sofern man als Arbeitgeber attraktiv bleiben will. Auch die Schaffung von Arbeitszeitmodellen, die z.B.
eine Facharztausbildung in Teilzeit ermöglichen, spielt hier eine wichtige Rolle.
Wir als Personalrat sind von mehreren Seiten aktiv um diese Handlungsfelder zu platzieren, zu bearbeiten und vor allem zu einer Änderung für die gesamt Hochschule zu kommen.